Wie sich zu wenig Schlaf auf unser Befinden auswirkt, merken wir bereits nach einer oder mehreren Nächten mit unzureichend gutem Schlaf. Man ist leicht reizbar, schlapp, energielos und die Konzentration fällt schwer. Wir merken also schnell, dass Schlaf gut für uns ist. Aber wie genau profitieren wir davon, wenn wir Körper und Geist genügend Ruhezeit gönnen?
Dauer und Qualität sind entscheidend!
Ausreichend Schlaf ist wichtig für die Gesundheit, da sich in der Nacht unser gesamter Körper regeneriert – aber nur, wenn wir tief und fest schlafen, wirkt sich Schlaf extrem positiv auf die Gesundheit aus. Denn nur so kann der Körper ungestört die einzelnen Schlafphasen durchlaufen. Den Beginn markiert die Leichtschlafphase mit einer Dauer von 20 bis 30 Minuten. Auf sie folgt die Tiefschlafphase, die etwa eine Stunde dauert und die einen Übergang zur deutlich kürzeren Rapid-Eye-Movement-Phase = REM-Phase (10 Minuten) bildet.
Durch chronischen Schlafmangel und Schlafstörungen, die mit wenigen Tiefschlafphasen einhergehen, kann der Körper nachhaltig geschwächt werden. Im Durchschnitt – und im Idealfall – schlafen Erwachsene sieben bis acht Stunden, Jugendliche neun bis zehn Stunden pro Nacht. Kinder benötigen aufgrund ihres Wachstums bis zu zwölf Stunden Schlaf, während über 70-Jährige mit fünf bis sechs Stunden Schlaf auskommen.
Diese positiven Effekte hat ausreichend guter Schlaf auf unsere Gesundheit:
Die Abwehr wird gestärkt und Zellschäden werden repariert
Schlaf ist besonders für unsere körperliche Gesundheit wichtig. Schlafmangel sorgt für eine schlechtere Haut oder macht den Körper empfänglicher für Erkältungen. In der Tiefschlafphase schüttet das Gehirn besonders viel von dem Wachstumshormon Somatropin aus. Es stärkt die Knochenfestigkeit, erhöht die Leistungsfähigkeit, fördert die Wundheilung und repariert winzige Muskelverletzungen. Aktuelle Studien belegen, dass die Produktion von Abwehrzellen im Schlaf ihren höchsten Stand erreicht. Wir können uns also tatsächlich "gesund schlafen" – zum Beispiel, wenn wir bei einer Erkältung einfach einen ganzen Tag im Bett liegen bleiben. Auch den Schönheitsschlaf gibt es wirklich. Grund dafür ist das Wachstumshormon: Es sorgt nicht nur dafür, dass Kinder wachsen, sondern übernimmt auch im erwachsenen Körper wichtige Funktionen. Das Hormon repariert Zellschäden in der Haut und im Gewebe. Es ist wichtig für das Kollagengerüst und sorgt für straffe Haut. Außerdem baut das Hormon Fett aus den Zellen ab. Das ist auch der Grund, warum man zu Übergewicht neigt, wenn man dauerhaft zu wenig schläft.
Ausreichende Ruhephasen beugen vielen Krankheiten vor
Der Blutdruck wird im Schlaf heruntergefahren, das Herz schlägt langsamer. Wenn wir häufig aufwachen, steigt unser Blutdruck wieder an – vor allem, wenn wir in den wachen Phasen aufstehen. Länger anhaltende Schlafstörungen können so Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Guter Schlaf beugt dagegen Burn-out und Depressionen vor, da im Schlaf ausgeschüttete Botenstoffe das Stresshormon Cortisol abbauen.
Wer gut schläft, lernt besser
Nur im Tiefschlaf kann das Gehirn neues Wissen abspeichern. Wenn wir eine Sprache lernen, pauken wir zwar am Tag Vokabeln – aber wir merken sie uns erst im Schlaf! Tagsüber parkt das Gehirn die Informationen in einem Zwischenspeicher. Im Schlaf ruft es die Daten nochmal ab und überträgt alles Wichtige in den Langzeitspeicher. Tests zeigen: Wer nach dem Lernen schläft, erinnert sich besonders gut an neu erworbenes Wissen.
Bei einem Menschen, der weniger als sieben Stunden schläft, erhöht sich das Risiko zu erkranken um das Dreifache im Vergleich zu Menschen mit mindestens acht Stunden Schlaf. Eine weitere Studie belegt, dass Menschen, die mindestens acht Stunden schlafen, eine fünf Jahre höhere Lebenserwartung haben, als Menschen mit chronischem Schlafmangel.
Wenn wir ausreichend schlafen, profitiert davon nicht nur unser Aussehen, sondern ebenso unsere Leistungsfähigkeit sowie unsere Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und wir erhöhen unsere Lebenserwartung. Also wenn das nicht ziemlich gute Gründe sind!
In diesem Sinne – Schlafen Sie gut!
Tipps für einen erholsamen und gesunden Schlaf
- Versuchen Sie sich einen guten Schlafrhythmus anzugewöhnen, in dem Sie immer zu einer ähnlichen Zeit ins Bett gehen und aufstehen. So bekommen Sie eine Routine, der das Einschlafen erleichtert. Legen Sie es am Wochenende nicht unbedingt darauf an lange aufzubleiben.
- Achten Sie auf Ihre Ernährung. Besonders in den Abendstunden sollten Sie nur leichtes Essen zu sich nehmen und keine koffeinhaltigen Getränke trinken. Aber essen Sie nicht zu wenig, denn Hunger erschwert das Einschlafen.
- Legen Sie sich nur in Ihr Bett, wenn Sie schlafen möchten, denn somit stellt sich Ihr Körper auf das Schlafen ein.
- Achten Sie auf die Qualität Ihres Bettes und Ihrer Matratze. Für einen erholsamen Schlaf ist die richtige Unterlage besonders wichtig.
- Vermeiden Sie alkoholhaltige Getränke oder Nikotin, da diese die Aktivität des Herzens erhöhen und somit das Einschlafen erschweren.
- Schauen Sie beim Einschlafen nicht regelmäßig auf die Uhr und setzen Sie sich nicht unter Druck.